Öffnungszeiten:
Montag - Samstag 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Sonntag geschlossen
Wichtiger Hinweis: Montags sind die Verkaufsstände für Fisch und Meeresfrüchte geschlossen, da die Fischer am Sonntagabend nicht auf das Meer rausfahren.
Ein Fest für die Sinne
Man könnte es ein geordnetes Chaos nennen, wenn die Verkäufer in den frühen Morgenstunden am Atarazans-Markt mit ihren Vorbereitungen für den Tag beginnen. Denn ab 8:00 Uhr morgens werden die Pforten des grössten und ältesten Marktes Malagas geöffnet. Besonders für Besucher und Touristen ist der Atarazanas-Markt eine Erlebnis besonderer Art. Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte, alles was das Mittelmeer hergibt, ist hier zu finden. Obst und Gemüse, Trockenfrüchte wie Mandeln, Nüsse, Pinienkerne, Hasselnüsse werden hier zu fairen Preisen feilgeboten. Und eins darf natürlich nicht fehlen. Oliven!!!! Jeder Gemüsestand bietet seine, nach eigenem Rezept, eingelegten Oliven an. Ob nun scharf, salzig oder sauer eingelegt, für jeden Geschmack oder Gusto ist was dabei. An den Fleischständen sollte man nicht zimperlich sein, denn was hier gehäutet und ausgenommen in den Theken liegt, lässt oft erschaudern. Auch gibt es Verkaufsstände die typische Gewürze der Mittelmeerküche Spaniens wie Safran, Anis, Muskat, Zimt uvm. anbieten. Das Feilschen ist nicht möglich, alle Waren und Erzeugnisse werden zu festen Preisen angeboten. Oft besteht der Irrglaube, dass das Handeln der Preise zur Kultur der Andalusier gehört, eher das Gegenteil ist der Fall. Der oder die Verkäufer fühlen sich nicht respektiert und sind der Meinung, daß man ihre Arbeit und Produkte unterbewertet. Daher lassen Sie sich nicht vom arabischen Stil des Marktes täuschen und unterlassen Sie das Feilschen.
Der Atarazanas-Markt ist mit 5000 Quadratmetern Fläche und 265 Verkaufsständen der grösste Malagas und unter den Malaguenos wird er Mercado Central genannt. Insgesamt gibt es in der Stadt 15 dieser Märkte, die sich über ganz Malaga verteilen und in den jeweiligen Stadtvierteln zu finden sind.
Die Geschichte des Marktes
In den Jahren zwischen 1876 - 1879 wurde unter der Leitung des Stadtarchitekten von Malaga Joaquin de Rucoba der Atarazanas-Markt an der Stelle einer ehemaligen Schiffswerft aus den Zeiten der arabischen Eroberer gebaut. Bei der Erstellung der Baupläne ließ er sich von der Bauweise des Pariser Wochenmarkt "Les Halles", der eine Eisenkonstruktion besitzt, inspirieren. Für das Grundgerüst verwendete man Eisen, das aus den damals ansässigen Stahlwerken von Sevilla kam. Die Hauptfassade der Markthalle Atarazanas wird durch ein Hauptportal aus weissem Marmor mit neoarabischen Elementen geprägt. Dieses Portal ist das einzige Zeugnis, das von der ehemaligen Schiffswerft der Nazariten erhalten geblieben ist. Nach der Vertreibung der Muselmanen und der Eroberung Malagas 1487 durch die katholischen Könige begann man durch Bebauung das Meer immer weiter zurückzudrängen. Das Meer befindet sich heute etwa 1 Kilometer von der Markthalle Atarazanas entfernt. Nach der Trockenlegung wurde das Gebäude der ehemaligen Schiffswerft zeitweise als Kaserne und Militärhospital genutzt. Bis es schliesslich verlassen und dem Verfall preisgegeben wurde. 1822 wurden Stimmen laut, die den Abriss des Gebäudes forderten, da es durch den Verfall den Durchgangsverkehr behinderte. Aber es sollte noch bis zum Jahre 1868 dauern, als auf Geheiss der Stadtregierung das Gebäude entgültig abgerissen wurde. An dieser Stelle entstand der Atarazanas-Markt, der den Beinamen Alfonso VII. bekam und in den Grundbesitz der Stadt Malaga überging.
Zwischen 2008-2010 wurde der Atarazanas-Markt einer Neugestaltung unterzogen, indem man das Dach mit lichtdurchlässigen Platten versah und auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangsportal ein grosses Buntglasfenster installierte, auf dem mehrere Denkmäler der Stadt Malaga dargestellt sind.